Kurs Nr. 24225
Kursinhalt:
Illustrationen bebildern Geschichten in Magazinen, machen Informationen auf Websites verständlicher, unterhalten uns auf Hauswänden und schmücken sogar unsere Körperteile. Was solch starken Bildern zugrunde liegt ist die Geschichte, die damit erzählt wird und mit welcher Leidenschaft sie umgesetzt wurde. Es ist die Persönlichkeit der Illustratorin, des Illustrators, die durch das Bild zu uns spricht. Eine Illustration kann technisch noch so brilliant sein, wenn sie uns nichts zu erzählen hat, wird sie uns nicht berühren und in der heutigen Flut der Bilder untergehen. Um etwas erzählen zu können, muss man aber auch etwas zu sagen haben. Die eigene visuelle Spache zu finden und sie technisch zu perfektionieren ist die eigentliche Aufgabe auf dem Weg zum Illustrieren.
Ablauf des Workshops
Anhand eines von mir in der Praxis ausgeführten Editorial Illustration-Auftrages erarbeiten wir uns den Prozess vom Manuskript bis zum fertigen Bild. Als erstes arbeiten wir mit dem Text. Dieser muss aufmerksam gelesen und mit Randnotizen zu visuellen Ideen vermerkt werden. Wir versuchen die Grundstimmung zu erfassen: Gibt es eine inhaltliche Kernaussage, ein wichtiges Ereignis? Ist es eher ein Stimmungsteppich? Geht es um Faktenvermittlung oder um einen literarischen Text? Was möchte der Autor vermitteln und wie können wir ihn dabei unterstützen? Mit kleinen, sehr schnellen Scribbels/Thumbnails halten wir erste Ideen fest. Wenn wir nicht weiterkommen, hilft uns ein Brainstorming oder eine Bildrecherche in Büchern oder erweitert im Internet.
Vor der Innovation steht nicht selten die Imitation. Gerade wenn man erst am Anfang seines künstlerischen Weges steht (aber nicht nur dann) kann es sehr hilfreich sein, zu schauen wie es andere machen. Wir suchen also auch nach tollen illustrativen Arbeiten die uns inspirieren und auf gute Ideen bringen. Manchmal inhaltlich, manchmal auch technisch. Das gesammelte Bild- und Skizzenmaterial wird ausgewertet und die brauchbaren Ideen aussortiert. Gute Ansätze werden konkretisiert: die Skizzen müssen jetzt auch auf ihre bildnerische Ausführbarkeit überprüft werden. Während dieses Prozesesses müssen wir auch immer die gewünschte Technik im Auge behalten. Ob mit Bleistift, Aquarell oder dem Tablet, spielt nicht nur inhaltlich eine grosse Rolle, sondern hat auch grosse Auswirkungen auf unser Zeitbudget. Die nächsten Schritte sind die Ausarbeitung einer zur Ausführung bereiten Skizze und das Erstellen der fertigen Illustration. Für die Endpräsentation setzen wir die Illustration in ein Layout ein, um eine realistischere Ansicht unserer Arbeit zu erhalten. Meist sieht das Reslutat professioneller aus, wenn es geschnitten und gelayoutet ist, sehr zur Freude der Teilnehmenden.
Was ist “Editorial Illustration?”
Die Editorial Illustration kümmert sich um die Bebilderung von Reportagen, Artikeln, Kolumnen und anderen Texten in den klassischen Printmedien wie Zeitungen und Zeitschriften. Immer mehr wird heute die Illustration auch online eingesetzt. Neue Formate wie die «Longform» aber auch klassische Illustrations-Strecken sieht man heute vermehrt auch in Online-Zeitschriften. Mehr noch als die Fotografie, die mit Reportagebildern einfach Informationen liefern kann, soll die Illustration mit einem starken Bild den Leser emotional ansprechen und so auf einen Artikel aufmerksam machen. Das Bild muss auf den ersten Blick bewusst oder unterbewusst die Stimmung der Geschichte vermitteln und das am Thema interessierte Publikum zum Lesen verführen. Soviele Persönlichkeiten es gibt, soviele Illustrationsstile gibt es auch. Um sich hier durchsetzen zu können, muss man seine eigene Sprache finden und damit auch einen entsprechenden Kundenkreis bedienen. Nicht jeder Stil passt zu jedem Artikel, aber wenn man sich sein eigenes Gestaltungsprofil erabeitet, und damit ein technisch hochstehendes Niveau erreicht hat, ist man auch bereit um Kundenaufträge ausführen zu können.
Ebenso wichtig wie Begabung in der Gestaltung, ist die Fähigkeit, einen Text inhaltlich zu verstehen und visuell umsetzten zu können. Sorgfältiges Lesen und Recherchieren ist wichtig um den Text zu begreifen, muss aber begleitet werden von der Lust am «um-die-Ecke-Denken». Die interessanten Bilder sind meist nicht eine 1:1 Darstellung des Gelesenen, sondern der unerwartete spannende Blickwinkel, durch den eine Perönlichkeit hindurchschimmert. Für diesen Kurs sind gestalterische Vorkenntnisse von Vorteil, aber nicht notwendig. Max. 12 TN. Kursbeginn jeweils: 09.30 Uhr.
Kursort:
Kurslokal am Rennweg, 8001 Zürich (Genaue Anreiseinformationen erfolgen direkt an die TN)
Preis und Leistungen (pro Person):
490 CHF für rund 12 Std. Kurszeit und Grundmaterial.
Anmeldungen:
bis 4. Juni 2025 (auch danach möglich, sofern Plätze frei)
*1968
Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich selbstständig und hauptberuflich als Illustrator in Zürich. Mehrheitlich im Editorial tätig, konnte ich für alle wichtigen Leitmedien im deutschsprachigen Raum zeichnen. Dazu kommen auch interessante Aufträge aus der Werbung, Architektur und dem Theater. Im Moment bin ich sehr häufg in der TA-Media Gruppe zu sehen, mit Illustrationen für die schweizweite Mantelredaktion.
Ausbildungen:
Der Kursraum liegt zentral in der Innenstadt von Zürich und ist bequem mit den ÖV erreichbar. Genaue Anreiseinformation erfolgt 2 Wochen vor dem Kurs direkt an die Kursteilnehmenden